Zwar hat das anfangs überwältigende Engagement und die große Solidarität mit Asylsuchenden nachgelassen, doch immer noch finden sich in Städten, Kommunen und kleinsten Orten Menschen zusammen, in denen die Situation der Flüchtlinge Empathie und der Wunsch zu helfen hervorruft.
Wie vielerorts entstand auch in Iffeldorf eine Willkommensinitiative, wo versucht wird, die klaffenden Lücken staatlichen Handelns zu füllen. Dahinter stehen quälende Wartezeiten im Asylverfahren, Anerkennungschancen, unzureichende Arbeitserlaubnis- und Integrationsprozesse, Familiennachzug und andere politische und rechtliche Fragen die einer Antwort bedürfen. Damit ehrenamtliches Engagement nicht aufgrund dieser Hürden ins Leere läuft, ist staatliches Handeln dringend erforderlich.
Den Helfern, die sich Tag für Tag unentgeltlich für Flüchtlinge einsetzen, muss unsere vollste Anerkennung und Bewunderung gelten. Als Gesellschaft müssen wir ihre unabkömmliche Arbeit wertschätzen und ihre Motivation stärken. Sie sind es, die Angela Merkels „Wir schaffen das!” in die Praxis umsetzen.
Gleichzeitig müssen die Risiken und Grenzen des ehrenamtlichen Engagements erkannt werden: Viele Helfer arbeiten bis zur eigenen Erschöpfung und übernehmen Aufgaben, die eigentlich professionelle Kräfte leisten müssten. Es darf kein Dauerzustand sein, dass der Staat Verantwortung und solch überfordernde Aufgaben auf die Zivilgesellschaft überträgt.